Beruf-O-Mat: Finde dein früheres Ich
 
[Quelle: Ohrem, Hermann Josef; Die tüchtige Hausfrau : ein Wegweiser und Ratgeber für alle Frauen und solche die es werden wollen; 1891]
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A vintage-style illustration of 19th-century German life showcasing women and education in a city setting, with a focus on societal roles during that era.

Beruf-O-Mat: Finde dein früheres Ich

Entdecke in unserem spannenden Quiz, welchen Beruf du in einer anderen Zeit hättest ausüben können. Lass dich auf eine Reise in die Vergangenheit entführen, in der soziale Strukturen und Bildungssysteme anders waren.

Erfahre, wie deine Herkunft und die Umstände deiner Geburt die Möglichkeiten deines Lebens beeinflusst hätten. Beantworte die Fragen und finde heraus, was deine Entscheidungen über dein ehemaliges Ich aussagen:

  • Wo bist du geboren?
  • In welcher Zeit wächst du auf?
  • In welcher gesellschaftlichen Schicht bist du geboren?
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Wo bist du geboren?
 

"Sind die Städte schon deshalb in politischer und wirtschaftlicher Beziehung in vielen Ländern tonangebend, weil in ihnen das gesamte geistige Leben und der menschliche Verkehr viel reger ist als auf dem Lande, so wird ihr Einfluß durch das Wachstum der Volkszahl noch weiter gesteigert. Mit dieser Zunahme erwachsen den Städten eine Reihe von Aufgaben, die das Landleben entweder gar nicht oder doch nur in einem viel bescheidenern Umfang kennt, und die vollständig zu bewältigen erst mit den Fortschritten der modernen Technik möglich wurde. So werden in unsern Millionenstädten großartige Aufwendungen gemacht im Interesse der Sicherheit, der Sittlichkeit und Reinlichkeit, für Gesundheitspflege, Wasserbeschaffung, Kanalisierung, Abfuhr von Abfallstoffen, Beleuchtung, Unterrichtswesen, Verkehrswesen etc., welche die Budgets vieler kleinerer Staaten weit übertreffen. Übrigens gilt der Satz: »Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten« ganz vorzüglich von den Städten, insbes. von Großstädten, in denen sich immer viele verkümmerte[826] und verzweifelte Existenzen ansammeln, wo dicht neben Luxus und Üppigkeit Jammer und Elend ihre Wohnstätte aufschlagen und bei Vorhandensein von nur teilweise bewohnten Palästen von einer für die untern Klassen empfindlichen und für die mittlern oft selbst drückenden Wohnungsnot gesprochen werden kann.“

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 824-828.

Permalink: http://www.zeno.org/nid/20007512457

Land
Stadt
In welcher Zeit wächst du auf?
 
sbb-ocr-konservativ1870-mannsbb-ocr-konservativ1870-frau
sbb-ocr-progressiv1891-mannsbb-ocr-progressiv1891-frau
sbb-ocr-progressiv1919-mannsbb-ocr-progressiv1919-frau
Reichsgründungszeit (1870er Jahre)
 
Wer in dieser Zeit aufwuchs, erlebte gewaltige Veränderungen des gesellschaftlichen Lebens: Deutschland wandelte sich vom Agrar- zum Industriestaat; durch einen erneuten Anstieg der Bevölkerung wuchsen die Städte enorm an; medizinische Erfolge reduzierten die Kindersterblichkeit; 1875 formierte sich eine breite Arbeiter*innenbewegung und für bürgerliche Frauen bot sich mit dem 1865 gegründeten Allgemeinen Deutschen Frauenverein erstmals seit 1848 wieder die Möglichkeit, sich für Gleichberechtigung und gesellschaftliche Teilhabe einzusetzen.
„Kampfzeit“ der ersten Frauenbewegung (1890er Jahre)
 
Seit 1888 trat die bürgerliche Frauenbewegung mit dem Worten Helene Langes in ihre "Kampfzeit" ein. Dies bedeutete verstärkte Anstrengungen, um durch Agitation und Petitionen einen größeren Einfluss auf das kulturelle Leben der Gesellschaft zu erlangen. Die Anstrengungen zielten in den 1890er Jahren vor allem auf die Öffnung höherer Bildungswege. Wer in dieser Zeit als Frau aufwuchs, gehörte evtl. Zu den wenigen Pionierinnen, denen sich neue Lebenswege eröffneten.
Reformzeit der höheren Mädchenbildung (1908 bis 1914)
 
Mit der größen Mädchenschulreform des Jahres 1908 in Preußen war endgültig ein Damm gebrochen. Zwar hatten bereits viele deutsche Staaten zuvor, Frauen zum Studium zugelassen (Baden bereits 1900), doch galten die Entwicklungen im größten Flächenstaat "Preußen" als wegweisend.
Zeit des Ersten Weltkrieges (1914-1918)
 
Immer mehr Männer mussten Militärdienst an der Front leisten. Wichtige Stellungen in der Wirtschaft und vor allem der Rüstungsindustrie blieben unbesetzt. Weite Teile der bürgerlichen Frauenbewegung ließen sich vom "Mordpatriotismus" (Hedwig Dohm) anstecken und riefen dazu auf, Dienst an der "Heimatfront" zu leisten. Dieser Dienst ermöglichte es Frauen in bis dahin verschlossene Berufsfelder vorzudringen. Allerdings mussten sie nach dem Ende des Krieges diese Positionen häufig für die "Kriegsheimkehrer" räumen.
In welcher gesellschaftlichen Schicht bist du geboren?

Unter 'Mittelstand' verstehen wie hier jene weiten Kreise unseres Volkes, die übrig bleiben, wenn wir einerseits die sog. 'arbeitenden Klassen' und andererseits die geringe Schar der sog. 'oberen Zehntausend', also der Finanzaristokratie, sowie der durch Großgrundbesitz dauernd gestützten Geschlechter des Hochadels, ausscheiden. In diesem Sinne gehören also zum Mittelstand beispielsweise die Träger der auf Universitätsstudien beruhenden Berufe, die Beamten, die Offiziere, die Techniker, die Künstler, die gebildeten Kreise des Handels und der Industrie und ähnliche Schichten unseres Volkes.“

Quelle: Hedwig Kettler (1889): Petition an die Unterrichtsministerien, in: Grimm, W.: Deutsche Frauen vor dem Parlament. Der Verein „Frauenbildungs-Reform“ in Weimar und seine Petitionen an den deutschen Reichstag und an die Landtage der deutschen Einzelstaaten (= Bibliothek der Frauenfrage), Weimar 1893, S. 32.

Oberschicht (>0,015% der Bevölkerung: Adel, Finanzakristokratie/Patrizierfamilie)
Obere Mittelschicht (ca. 1-2% der Bevölkerung: höhere Beamte, Kaufleute, Fabrikbesitzer)
Untere Mittelschicht (ca. 60% der Bevölkerung: Bauern, Angestellte, Handwerker, gelernte Arbeiter)
Unterschicht (ca. 30% der Bevölkerung: ungelernte Arbeiter, Tagelöhner)
Schulbildung (Obere Mittelschicht)
Privatunterricht
Bürgerschule (städtische Schule)
Schulbildung (Untere Mittelschicht)
 
Du erhälst eine elementare Schulbildung in Lesen und Rechnen. Mit 14 Jahren ist aber spätestens Schluss und der Ernst des Lebens beginnt.
Bürgerschule (städtische Schule)
Volksschule (Schule auf dem Land mit gemischten Klassenstufen)
Schulbildung (Unterschicht) [Bildquelle: Stoffels, Elise; Die Pflege deutscher Weiblichkeit in der Volksschule; 1915]
Volksschule (Schule auf dem Land mit gemischten Klassenstufen)
3a+2a: Deine Schulbildung: Privatunterricht. Wie geht's weiter? (höhere Schulbildung/Studium – Oberschicht)
 
[Quelle: Poritzky, Jakob Elias; Die Studentin; 1901]
Eugenia: 'Eugenia Madjanska hospitierte bereits mehrere Semester an der Universität als Studentin der Philosophie'
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
3a+2b: Deine Schulbildung: Privatunterricht. Wie geht's weiter? (höhere Schulbildung/Studium – Oberschicht)
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
Mädchengymnasium
 
Mädchengymnasien entstanden in Deutschland als private Initiativen der Frauenbewegung in Berlin und Karlsruhe im Jahr 1893. In Berlin verließen die ersten Absolventinnen 1896 die Schule, nachdem ihnen das preußische Kultusministerium erlaubt hatte, als Externe an den Abiturprüfungen teilzunehmen. Weitere Mädchengymnasien entstanden in den nächsten Jahren in den größeren Städten des Deutschen Reiches.
 
Weitere Informationen:
Studium als Gasthörerin ohne Abschluss
 
Bevor Frauen offiziell als Studentinnen zum Studium an Universitäten zugelassen waren, durften sie an Vorlesungen als Gäste teilnehmen. Nachdem das "Frauenstudium" in vielen Ländern in den 1870er Jahren eingeführt worden war, verboten jedoch einzelne deutsche Staaten (v.a. Preußen mit seinen zehn Universitäten) diese Praxis in den 1880er Jahren. Erst die 1890er Jahre brachten durch die Initiative der Frauenbewegung eine erneute Öffnung für "Gasthörerinnen". Im Jahr 1899 beschloss der Bundesrat die Anerkennung der Gasthörerinnenzeit für die Zulassung zur Approbation als Ärztin. Dies war der erste Schritt zur regulären Öffung des Studiums für Frauen in Deutschland.
3a+2c: Deine Schulbildung: Privatunterricht. Wie geht's weiter? (höhere Schulbildung/Studium – Oberschicht)
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
Mädchengymnasium
 
Mädchengymnasien entstanden in Deutschland als private Initiativen der Frauenbewegung in Berlin und Karlsruhe im Jahr 1893. In Berlin verließen die ersten Absolventinnen 1896 die Schule, nachdem ihnen das preußische Kultusministerium erlaubt hatte, als Externe an den Abiturprüfungen teilzunehmen. Weitere Mädchengymnasien entstanden in den nächsten Jahren in den größeren Städten des Deutschen Reiches.
 
Weitere Informationen:
Studium als Gasthörerin ohne Abschluss
 
Bevor Frauen offiziell als Studentinnen zum Studium an Universitäten zugelassen waren, durften sie an Vorlesungen als Gäste teilnehmen. Nachdem das "Frauenstudium" in vielen Ländern in den 1870er Jahren eingeführt worden war, verboten jedoch einzelne deutsche Staaten (v.a. Preußen mit seinen zehn Universitäten) diese Praxis in den 1880er Jahren. Erst die 1890er Jahre brachten durch die Initiative der Frauenbewegung eine erneute Öffnung für "Gasthörerinnen". Im Jahr 1899 beschloss der Bundesrat die Anerkennung der Gasthörerinnenzeit für die Zulassung zur Approbation als Ärztin. Dies war der erste Schritt zur regulären Öffung des Studiums für Frauen in Deutschland.
Studium als "ordentliche Studentin" mit Abschluss

Hurra! Du gehörst zu den ersten Generationen von Studentinnen, die ordentlich immatrikuliert einen Abschluss an einer deutschen Universität machen dürfen. Nach dem Studium stellt sich allerdings ein neuerliches Problem: Die Vorurteile gegen berufstätige Akademikerinnen sind ebenso hoch wie zuvor bei der Zulassung zum Studium. Allein ein paar wenige Berufe wie Kinder- oder Frauenärztin, Lehrerin oder Sozialfürsorgerin sind gesellschaftlich akzeptiert – solange du unverheiratet bleibst.

In vielen Berufen wird also noch lange dauern, bis hier von einer Normalität gesprochen werden kann. Selbst in einhundert Jahren werden es Frauen an den Universitäten noch schwerer haben als Männer, eine akademische Karriere zu verfolgen.

3b+2a: höhere Schulbildung/Studium – Obere Mittelschicht
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
3b+2b: höhere Schulbildung/Studium – Obere Mittelschicht
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
Mädchengymnasium
 
Mädchengymnasien entstanden in Deutschland als private Initiativen der Frauenbewegung in Berlin und Karlsruhe im Jahr 1893. In Berlin verließen die ersten Absolventinnen 1896 die Schule, nachdem ihnen das preußische Kultusministerium erlaubt hatte, als Externe an den Abiturprüfungen teilzunehmen. Weitere Mädchengymnasien entstanden in den nächsten Jahren in den größeren Städten des Deutschen Reiches.
 
Weitere Informationen:
Studium als Gasthörerin ohne Abschluss
 
Bevor Frauen offiziell als Studentinnen zum Studium an Universitäten zugelassen waren, durften sie an Vorlesungen als Gäste teilnehmen. Nachdem das "Frauenstudium" in vielen Ländern in den 1870er Jahren eingeführt worden war, verboten jedoch einzelne deutsche Staaten (v.a. Preußen mit seinen zehn Universitäten) diese Praxis in den 1880er Jahren. Erst die 1890er Jahre brachten durch die Initiative der Frauenbewegung eine erneute Öffnung für "Gasthörerinnen". Im Jahr 1899 beschloss der Bundesrat die Anerkennung der Gasthörerinnenzeit für die Zulassung zur Approbation als Ärztin. Dies war der erste Schritt zur regulären Öffung des Studiums für Frauen in Deutschland.
3b+2c: höhere Schulbildung/Studium – Obere Mittelschicht
höhere Mädchenschule
 
Die "höhere Mädchenschule" stellte kein Pendant zum Gymnasium, also der höheren Knabenbildung, dar. Das Attribut der Höhe verwies hier vielmehr auf die soziale Herkunft der Schülerinnen. Einen richtigen Shculabschluss konnten die Mädchen hier nicht erwerben. Vielmehr qualifizierte der Besuch zu einem standesgemäßen Leben im bürgerlichen Haushalt.
 
Weitere Informationen:
 
private Töchterschule (privates Mädchenpensionat)

"In den Schulen für die Töchter der vornehmeren Stände kommt zu den gewöhnlichen Unterrichtsgegenständen noch Unterricht in Geschichte, Geographie, Deutscher Literatur, Mythologie, in der Deutschen u. Französischen Sprache, im Gesange, Zeichnen u. Allen seinen weiblichen Handarbeiten. Der Unterricht wird von Lehrern u. Lehrerinnen ertheilt; für die Bildung der Letzteren sind neuerlich Seminarien gegründet worden, z.B. in Kallenberg. Auch gibt es in mehreren größeren Städten Fortbildungsschulen für confirmirte Mädchen u. für die Kinder niederer Stände Arbeitsschulen (s.d.)."

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 678.
Lehrerinnenseminar
 
Lehrerinnenseminare schlossen an die Ausbildung einer höheren Töchterschule an. Sie boten bis zur Öffnung des Abiturs und des Studiums (zwischen 1896 und 1908) die einzige Möglichkeit einer qualifizierten Ausbildung für Frauen. Trotz dieses Abschlusses durften sie jedoch nicht in höheren Klassenstufen unterrichten. Zudem blieb ihnen die Stellung als Direktorin verschlossen. Eine "wissenschaftliche Prüfung" zur Oberlehrerin, die den Weg in höhere Schulstellung öffnete, war in Preußen erst ab 1894 möglich.
 
Weitere Informationen:
Luise Büchner: Die Frauen und ihr Beruf. Leipzig 41872, S. CXXXI131-CLV155.
Kunstgewerbeschule
Mädchengymnasium
 
Mädchengymnasien entstanden in Deutschland als private Initiativen der Frauenbewegung in Berlin und Karlsruhe im Jahr 1893. In Berlin verließen die ersten Absolventinnen 1896 die Schule, nachdem ihnen das preußische Kultusministerium erlaubt hatte, als Externe an den Abiturprüfungen teilzunehmen. Weitere Mädchengymnasien entstanden in den nächsten Jahren in den größeren Städten des Deutschen Reiches.
 
Weitere Informationen:
Studium als Gasthörerin ohne Abschluss
 
Bevor Frauen offiziell als Studentinnen zum Studium an Universitäten zugelassen waren, durften sie an Vorlesungen als Gäste teilnehmen. Nachdem das "Frauenstudium" in vielen Ländern in den 1870er Jahren eingeführt worden war, verboten jedoch einzelne deutsche Staaten (v.a. Preußen mit seinen zehn Universitäten) diese Praxis in den 1880er Jahren. Erst die 1890er Jahre brachten durch die Initiative der Frauenbewegung eine erneute Öffnung für "Gasthörerinnen". Im Jahr 1899 beschloss der Bundesrat die Anerkennung der Gasthörerinnenzeit für die Zulassung zur Approbation als Ärztin. Dies war der erste Schritt zur regulären Öffung des Studiums für Frauen in Deutschland.
Studium als "ordentliche Studentin" mit Abschluss

Hurra! Du gehörst zu den ersten Generationen von Studentinnen, die ordentlich immatrikuliert einen Abschluss an einer deutschen Universität machen dürfen. Nach dem Studium stellt sich allerdings ein neuerliches Problem: Die Vorurteile gegen berufstätige Akademikerinnen sind ebenso hoch wie zuvor bei der Zulassung zum Studium. Allein ein paar wenige Berufe wie Kinder- oder Frauenärztin, Lehrerin oder Sozialfürsorgerin sind gesellschaftlich akzeptiert – solange du unverheiratet bleibst.

In vielen Berufen wird also noch lange dauern, bis hier von einer Normalität gesprochen werden kann. Selbst in einhundert Jahren werden es Frauen an den Universitäten noch schwerer haben als Männer, eine akademische Karriere zu verfolgen.

Wirst du heiraten?
 
 
Sentiment analysis
"In einer guten Ehe unterstützt der Mann durch sein logisches Urtheil den Verstand der Frau, und die Frau nach ihrem sicheren Empfinden ist recht eigentlich das Gewissen des Mannes." Positive: 9 von 10
Sybel, Heinrich; Ueber die Emancipation der Frauen; 1870
 
ja
 
"In den höheren Ständen wird als Lebensziel eines jungen Mädchens die Heirat angesehen. Die Eltern glauben aber mit Mitgift und Hochzeit ihre Pflicht getan zu haben. Eine berufliche Ausbildung des jungen Mädchens ist in der Regel wegen Mangel an Zeit (gesell­schaftliche Verpflichtungen, Sport) und Standesvorurteilen verpönt. Trotzdem lernt das junge Mädchen weder die Hauswirtschaft gründlich, noch lernt sie die primitivsten Begriffe der Hygiene, Säuglingspflege, Krankenpflege, Kindererziehung."
 
Ohr, Julie: Die Studentin der Gegenwart, 1909. URL: http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00020F6D00000018
nein
 
Entweder dein Vater hinterlässt dir ein auskömmliches Erbe oder dein Bruder nimmt dich als "alte Tante" in seinen Haushalt auf. Die Erwerbsmöglichkeiten für bürgerliche Frauen sind sehr begrenzt. Vielleicht beginnst du als Schriftstellerin einen Roman zu schreiben und bist damit hoffentlich erfolgreich.
Hast du nicht das Glück, in eine bürgerliche Familie geboren zu werden, kannst du dir mit Stückarbeiten in der Fabrik oder in der Heimarbeit mit Näh- und Stickarbeiten etwas hinzuverdienen. Das reicht zwar kaum zum Leben aber hast du eine andere Wahl?
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